Vom Fluss zum Meer – auf einer Flusskreuzfahrt lassen sich beide Gewässer verbinden

Von wegen Kreuzfahrten sind nur auf dem Meer möglich. Viele Flüsse auf der ganzen Welt lassen sich mit großen Schiffen befahren. Warum sollte man da nicht auch Kreuzfahrtschiffe zum Einsatz bringen? Das dachten sich in der Vergangenheit mehrere Reedereien und entdeckten die Flüsse für ihre Schiffsreisen. Außerdem mündet jeder Fluss irgendwann in ein Meer und wer bei einer Kreuzfahrt nicht darauf verzichten möchte, der kann eine Reise buchen, die zur Mündung des jeweiligen Flusses führt. Dann lassen sich Fluss und Meer problemlos miteinander verbinden.

Den Rhein bis zur Nordsee befahren

Man muss noch nicht einmal weit reisen, um eine Kreuzfahrt auf Fluss und Meer zu erleben. Der Rhein soll als Beispiel dienen. Er ist etwa 1.240 Kilometer lang und durchfließt auf seiner Reise von der Quelle in den Schweizer Alpen bis zu seiner Mündung in die Nordsee neun Länder. Den größten Anteil am Fluss hält Deutschland, die Mündung jedoch liegt in den Niederlanden. An der Grenze der beiden Staaten teilt sich der Rhein in zwei Flüsse (Rhein und Maas), um letztendlich im Rhein-Maas-Delta in die Nordsee zu fließen. Startet man im Hafen von Köln Richtung Norden, gelangt man über das niederländische Rotterdam in die Nordsee. Rotterdam liegt genau an der Mündung des Rheins und besitzt den größten Seehafen Europas. Als Verbindungspunkt von Nordsee und Rhein fällt ihm eine immense Bedeutung im Handel zu.

Andere Flüsse verbinden gleichfalls das Erlebnis einer Kreuzfahrt auf Meer und Fluss

Ein weiterer Fluss, der durch Deutschland fließt und mit großen Schiffen befahrbar ist, trägt den Namen Donau. Die Donau entspringt in Deutschland durch den Zusammenfluss von Brig und Bregach. Von Deutschland aus macht sie sich auf die weite Reise in die Ukraine, wo sie schließlich ins Schwarze Meer mündet.

Mit dem Schiff durch Kambodscha und Vietnam

Südostasien hält eine Reihe von attraktiven Reisezielen bereit, die vor allem Europäer anspricht. Thailand, Vietnam und Kambodscha sind seit Jahren beliebt. Bisher waren sie Individual-, Pauschal- und Rundreisen vorbehalten. Jetzt kommt eine neue Reisevariante hinzu: die Flusskreuzfahrt. Auf Flüssen Länder durchqueren liegt im Trend. Immerhin sind zahlreiche Ströme weltweit mit großen Schiffen befahrbar. Warum sollte man auf ihnen nicht auch Kreuzfahrtschiffe fahren lassen?

Der Mekong – Lebensader für den Südosten Asiens

Über die tatsächliche Länge des Mekongs scheiden sich die Geister. Die Angaben reichen von 4.350 bis 4.909 Kilometer. Das macht ihn zum zehntlängsten Fluss der Erde. Seine Quelle liegt in Tibet, sein Ende hat er in Vietnam, wo der Fluss im Mekong-Delta in das Südchinesische Meer mündet. Auf seinem Weg dorthin durchfließt er

• die Volksrepublik China,
• Myanmar,
• Thailand,
• Laos,
• Kambodscha und
• Vietnam.

Nicht überall ist der Mekong mit großen Schiffen befahrbar. Sein Einzugsgebiet umfasst rund 800.000 km2. Davon nimmt das Mündungsdelta 70.000 km2 in Anspruch. Der Flusslauf teilt sich immer wieder. Das brachte ihm in Vietnam den Namen „Neun-Drachen-Fluss“ ein. Allein hier gibt es neun Hauptarme des Mekongs. Das Wasser des Flusses macht die Ufer überaus fruchtbar. Im Delta wird zum Beispiel Reis angebaut. Es wird als die südliche Reiskammer Vietnams bezeichnet.

Von Siem Reap in Kambodscha nach Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam

Eine beliebte Route für Schiffsreisen auf dem Mekong führt von Siem Reap in Kambodscha nach Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam. Bereits in Siem Reap wartet ein erster Höhepunkt: die Tempelanlage von Angkor Wat. Sie umfasst ein Areal von etwa 80 Hektar. Die Bauzeit betrug mehr als 30 Jahre. Nicht weit von Angkor Wat lädt die alte Hauptstadt Angkor Thom zu einem Besuch ein. Der Tempelberg Bayon mit seinen 54 Türmen, auf denen 200 lächelnde Buddhagesichter zu sehen sind, stellt die Hauptattraktion dar.